tuningblog 12. Januar 2022 Tipps, Produkte, Infos & Co, Tuning-Wiki
Im folgenden Beitrag soll es um das Thema externe Ausgleichsbehälter am Fahrwerk sowie eine Alternative gehen. Eine neue Dämpfertechnologie im Gewindefahrwerk kam nämlich als Alternative zum externen Behälter seitens KW Automotive vergangenes Jahr mit dem Toyota GR Yaris auf den Markt (wir berichteten). Konkret meinen wir das Clubsport 3-way Fahrwerk mit Dreirohrdämpfer. Da die Nachfrage nach Fahrwerken für sportliche Serienfahrzeuge, die gleichzeitig auf Alltagsstrecken und Rennstrecken entsprechende Performance liefern, hoch ist, hat KW für das Segment die Clubsport-Baureihe am Start. Und für den eingangs erwähnten Toyota GR Yaris wurde ein Fahrwerkssatz entwickelt, der verschiedene, technische Feinheiten und Besonderheiten aufweist. Doch im nächsten Absatz möchten wir zuerst kurz auf das Thema externer Ausgleichsbehälter eingehen, speziell für unsere Tuning-Wiki. Was hat es mit dem Ausgleichsbehälter auf sich? Wann ist diese Technologie sinnvoll und warum wird sie verbaut? Und später kommen wir dann zur erwähnten Alternative seitens KW.
Wann und warum ist ein Ausgleichsbehälter am Fahrwerk notwendig? Häufig müssen die Dämpfer je nach Fahrzeugtyp sehr kurz ausgelegt werden. Das ist dann der Fall, wenn z.B. aufgrund der Achsgeometrie konstruktionsbedingt einfach nicht mehr Platz vorhanden ist. In diesem Fall hat der Ausgleichsbehälter dann die Aufgabe, das Ölvolumen aus dem Arbeitsraum des Dämpfers beim Einfedern „extern“ aufzunehmen. Allerdings muss man sagen, dass die technische Lösung in Fahrwerken für die Straße nicht unbedingt Standard oder gar weitverbreitet ist. Im Normalfall passt nämlich in fast jedes Fahrzeug ein „normal langer Dämpfer„. Daher werden externe Ausgleichsbehälter nur dann eingesetzt, wenn es technisch wirklich sinnvoll ist. In so einem Fall sitzt der sogenannte Piggypack, wie der Ausgleichsbehälter auch genannt wird, am Dämpfer oder er wird mittels Schlauchanbindung zumindest an den Dämpfer gekoppelt. Die notwendigen Druckstufenventile können hierbei auch im Piggypack verbaut werden. Hat ein Fahrzeug also ein Fahrwerk mit solche einem Piggypack Ausgleichsbehälter verbaut, dann meist, weil schlicht und ergreifend kein Platz für normal lange Stoßdämpfer vorhanden ist.
Doch kommen wir nun zum erwähnten Clubsport-3-way-Fahrwerk, dass ohne einen solchen Ausgleichsbehälter zurechtkommt, und dennoch sehr kurze Dämpfer nutzt. Dafür setzt der Hersteller KW auf eine Dreirohrtechnologie. Die dafür verwendeten Schwingungsdämpfer werden aus Edelstahl gefertigt und mit einer neuen Ventiltechnologie zum Einsatz gebracht. Indem das dritte Rohr des Dreirohrdämpfers, kombiniert mit der speziellen Ventiltechnologie, die Funktion des externen Ausgleichsbehälters übernimmt, kann dieser komplett entfallen. KW hat das neue Fahrwerk speziell für Trackday-Enthusiasten entwickelt, die aber mit einem seriennahen Fahrzeug auch auf der Straße unterwegs sind. Soll heißen, Clubsport-3-way-Fahrwerke von KW sind im Vergleich zu den normalen Straßenfahrwerken vorwiegend für den Trackday-Einsatz ausgelegt (inklusive Teilegutachten). Sie besitzen eine straffere Auslegung für eine einwandfreie Performance auf der Rennstrecke, zeitgleich kann die flexible, einstellbare Mehrventildämpfer-Technologie aber auch ein Set-up für die Straße umsetzen. Jedes Fahrwerk kommt dazu mit einer Einstellanleitung, womit die Anpassung an die Straße vorgenommen werden kann. Zusätzlich ist eine robuste, stufenlose Tieferlegung beim Clubsport-3-way-Gewindefahrwerk auch vorgesehen, die im Falle vom erwähnten Toyota GR Yaris im Bereich von 25 bis 45 Millimetern liegt.
Eine Besonderheit vom Clubsport 3-way Fahrwerk mit Dreirohrdämpfer gegenüber dem normalen KW Clubsport-Fahrwerk stellt die Anzahl der Low-Druck Klicks und High-Druck Klicks für die Ventile dar. Eine Feinjustierung von Lowspeed-Anregungen, z.B. durch das Lenken oder Bremsen, erfolgt am lilafarbenen Einstellrädchen mit 13 Klicks, direkt am KW-Clubsport-Federbein und -Hinterachsdämpfer. Die Highspeed-Anregungen, verursacht durch Bodenwellen, Curbs, Querfugen und Co., können dagegen separat am goldenen Rädchen (verantwortlich für die Highspeed-Druckstufenkräfte) mit 14 Klicks eingestellt werden. Die Einstellung der Zugstufe wird am KW-Clubsport-Gewindefahrwerk direkt an der Kolbenstange mit 16 Klicks vorgenommen. Damit wird unter anderem das Ausfedern des Fahrwerks beeinflusst. Am Hinterachsdämpfer ist das lilafarbene Rädchen fest montiert. An der Vorderachse muss das Rädchen zum Einstellen in die Kolbenstange gesteckt werden. Die Aluminium-Uniballlager an den Vorderachsfederbeinen ermöglichen auf Wunsch übrigens noch zusätzliche Anpassungen des Radsturzes und vom Nachlauf für das Fahrverhalten in der Kurve.
Wir hoffen, dass Euch unser Infobericht zum Thema/Begriff Piggyback Ausgleichsbehälter (weitere Bezeichnungen/Stichworte sind: externer Ausgleichsbehälter, externer Piggyback, Piggyback/Ausgleichsbehälter, piggyback Stoßdämpfer, Öldruck-Ausgleichsbehälter, Stoßdämpfer mit Ausgleichsbehälter, Piggy Back Dämpfer, externer Reservoir, Federbein mit Ausgleichsbehälter) aus der Rubrik Autotuning gefallen hat. Unser Ziel ist es, dass größte deutschsprachige Tuning Lexikon (Tuning-Wikipedia) zu erstellen und Tuning Fachbegriffe von A bis Z leicht und verständlich zu erklären. Nahezu täglich erweitern wir deshalb dieses Lexikon und wie weit wir schon sind, kann man HIER sehen. Und schon bald wird der nächste Tuning Szene Begriff von uns näher beleuchtet. Es gibt ein Thema, dass nicht in unserer Wikipedia zu finden ist? Dann schickt uns eine E-Mail an kontakt@tuningblog.eu und nennt uns den Begriff. Wir werden zeitnah einen passenden Beitrag verfassen. PS. Über neue Themen werdet Ihr übrigens informiert, wenn Ihr unseren Feed abonniert.
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